Sie steht in der zweiten Reihe. Allie Moss ist die Frau hinter Ingrid Michaelson. Sie begleitet sie auf der Gitarre, sie singt ihre Zweitstimme und bezaubert das Publikum mit ihrem Lächeln. Jetzt macht sie einen großen Schritt vor und steht selbst im Rampenlicht: Nachdem ihr Song "Corner" ein Überraschungshit in England wurde, hat Allie nun ihr erstes Album "Late Bloomer" veröffentlicht. Andreas Babiak hat für Schule-der-Rockgitarre mit der Amerikanerin gesprochen – über Musik, Jogging und mieses Essen.
Allie, wie ist es zusammen mit Ingrid Michaelson auf der Bühne zu stehen und wie fühlt es sich alleine an?
Es ist ganz verschieden, aber ich finde beides toll! Die Möglichkeit zu haben, meine Lieder vor Publikum zu spielen ist wundervoll. Ich genieße die Energie, allerdings macht es süchtig. Ich bin ein großer Fan von Ingrids Musik, sie ist voller wunderschöner Melodien, die ich singen darf. Die Band ist für mich wie eine zweite Familie. Sie kann wunderbar witzig sein. Bei ihr weiß man nie, was sie als nächstes macht, ob sie mich zum Lachen bringt oder verblüfft und umhaut.
Wie entstehen deine Lieder?
Meist kommt die Melodie zuerst. Aber ich schreibe mir immer einige Zeilen Text auf oder singe mir einige Ideen auf mein Telefon. Bei meinem Lied "Way With Words" hatte ich die Melodie und den Text zur selben Zeit geschrieben. Die Idee kam mir während dem Joggen, und ich lief die ganzen acht Meilen singend nach Hause, um endlich an dem Lied zu arbeiten.
Und was inspiriert dich?
Ich werde von Menschen, Fragen, Büchern und Radio-Podcasts inspiriert.
Was macht dich und deine Musik aus?
Ich neige nicht dazu Liebeslieder zu schreiben. Ich denke das macht den Unterschied aus.
Wie ist das Leben als Musikerin?
Das Leben während der Tour besteht meistens aus Essen. Ich habe bereits das beste und das schlechteste Essen in den Staaten gegessen – zwischen 5-Sterne-Küche und Gasherd-Fraß. Vor kurzem habe ich deshalb begonnen, einen Blog zu schreiben. Er ist eine Dokumentation über meine Lieblings-Sandwiches unterwegs. Schaut doch mal rein!
Ein anderer Aspekt ist, dass das Leben als Musiker aus Reisen und harter Arbeit besteht. Das sieht man als Zuschauer nie. Dennoch ist es der beste Job auf der Welt, denn man wird damit belohnt, dass man seine Worte und Melodien, seinen Rhythmus und Lärm in einem Raum voller Fremder teilen kann. Alle wollen bewegt werden, ich ebenso. (ab)